Rund um den Strauß

Der Strauß ist der größte heute noch lebende Vogel.

Die Flügel sind für Laufvögel recht groß, aber wie bei allen Laufvögeln nicht zum Fliegen geeignet.

Das Eigengewicht eines Straußes liegt weit über dem Gewicht, das es einem Vogel noch ermöglichen würde, zu fliegen. Stattdessen dienen die Flügel zur Balz, zum Schattenspenden und zum Halten des Gleichgewichts beim schnellen Laufen.

Der Hals und die Beine sind fast nackt. Bei den Hennen (weiblicher Strauß) erscheint die Haut fleischfarben und bei den Hähnen (männlicher Strauß) rosa. Der Körper und die Flügel sind hingegen mit langen Federn bedeckt. Die Hennen haben ein graues und die Hähne ein schwarz-weißes Federkleid. Mit einem Durchmesser von bis zu fünf Zentimetern sind die Augen die größten aller Landwirbeltiere.

Die unglaublich hohen Geschwindigkeiten der Strauße, werden nicht nur durch die kräftigen muskulösen Beine erreicht. Auch seine Lauftechnik ist einmalig. Strauße laufen nur auf zwei Zehen, von denen die vordere eine starke Kralle trägt. Die Kralle an der größeren, inneren Zehe kann bis zu zehn Zentimeter lang sein. Im schnellen Lauf wird sogar nur die Hauptzehe belastet. Die Beine sind lang und stark und oberhalb des Fußes mit einem Hornschild geschützt.

Dabei sollte man nicht vergessen, dass der Umgang mit Straußen nicht ungefährlich ist. Vor allem die Hähne sind während der Paarungszeit angriffslustig. Eindringlinge werden dabei mit Fußtritten attackiert. Die Wucht des Trittes aber vor allem die scharfe Kralle kann dabei zu schwersten Verletzungen führen.

Die erwachsenen Strauße sind außerordentlich wachsame Vögel. In freier Wildbahn werden sie darum oft ungewollt zum zuverlässigen Wächter für Antilopen, Zebras und andere Savannentiere. Wirklich gefährlich können den Tieren praktisch nur Löwe und Leopard werden, falls es diesen Großkatzen gelingt, sich zum Beispiel während einer nächtlichen Tiefschlafphase oder während des Brütens unbemerkt anzupirschen. Sobald die Strauße Ihre Feinde frühzeitig entdeckt haben, entziehen sie sich mühelos durch eine schnelle Flucht.

Wie auch andere Tiere, haben Strauße ebenfalls eine typische „Lautgebung“. Dazu gehört ein Ruf des Männchens, der dem Brüllen eines Löwen ähnelt. Dabei wird ein tiefes „bu bu buuuuuu“ mehrmals wiederholt. Dieser Laut wird bei der Balz und beim austragen von Rangstreitigkeiten ausgestoßen.

Außer fauchenden und knurrende Geräuschen hört man von erwachsenen Straußen beiderlei Geschlechts jedoch sonst keine Laute. Lediglich die Straußenküken geben melodischen Rufe von sich, die dazu dienen, die Elterntiere auf sich aufmerksam zu machen.

Strauße leben in kleinen bis mittelgroßen Gruppen von bis zu 40 oder gar 50 Vögeln. Im Durchschnitt besteht eine Gruppe jedoch aus drei bis zehn Straußen. In den weiten Savannen leben sie in natürlicher Vergesellschaftung mit anderen Tieren der Savanne. Sie nutzen ein Streifrevier von 10 bis 15 Quadratkilometer Größe. Bevorzugt werden Gebiete mit kurzem Gras und nicht zu hohem Baumbestand. Dort wo das Gras höher als einen Meter wächst, fehlen Strauße. Gelegentlich dringen sie in Buschland vor, bleiben dort aber nicht lang, da sie an schneller Fortbewegung gehindert werden und dort nicht weit blicken können. Auch wenn Strauße nicht auf Trinkwasser angewiesen sind, nutzen sie die Gewässer gerne zu ausgiebigen Bädern. Daher ist in ihrem Revier immer ein Gewässer vorhanden.

Der Strauß ist ein tagaktiver Vogel, der besonders in den Dämmerungsstunden aktiv ist. In der Wildnis müssen sie in Zeiten mit knappem Nahrungsangebot große Wanderungen unternehmen und sind daher in der Lage in der Mittagssonne zu wandern.

Nachts hingegen ruhen die Strauße, wobei sie für gewöhnlich die Hälse aufrecht und die Augen geschlossen halten. Nur für kurzzeitige Tiefschlafphasen werden Hals und Kopf auf das Rückengefieder oder auf den Boden gebettet.

Der Strauß ist das schnellste Lebewesen auf zwei Beinen. Er erreicht dabei unschwer eine Geschwindigkeit von über 50 km/h. Sie machen beim Rennen eine Schrittlänge von bis zu dreieinhalb Metern und kann die hohe Geschwindigkeit auch länger und ohne Anzeichen der Ermüdung halten. In absoluten Notfällen können er kurzfristig sogar auf siebzig Kilometer pro Stunde beschleunigen und dabei noch mit unglaublicher Leichtigkeit beinahe rechtwinklige Haken schlagen, wodurch er jeden Verfolger leicht abzuschütteln weiß. Die Lebenserwartung in Gefangenschaft beträgt erstaunliche 50 bis 60 Jahre. In Freiheit wird selten ein Alter von mehr als 30 Jahren erreicht.

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